Wir machen's uns grüner" – Maßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner

Eichenprozessionsspinner
Das Projekt "Wir machen's uns grüner" Natürlicher Klimaschutz in Kommunen geördert durch die Kfw-Bank geht in die nächste Runde
Ein besonderer Fokus liegt auch auf dem Schutz der bereits bestehenden Bäume.

Begünstigt durch die warmen und trockenen Monate der letzten Jahre hat sich der Eichenprozessionsspinner verbreitet. Das Auftreten des Eichenprozessionsspinners bereitet nicht nur der betroffenen Baumart Eiche Probleme, sondern kann auch für die Gesundheit des Menschen gefährlich werden. Aus diesen Gründen sind dringend Gegenmaßnahmen erforderlich.

Von der Raupe zum Falter
Der Falter des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea) bevorzugt zur Eiablage frei in der Sonne stehende Eichen an Waldrändern oder in Wohngebieten und öffentlichen Grünanlagen. Mit dem Austreiben der Blätter im Mai schlüpfen die Raupen. Die stark behaarten Raupen werden bis 5 cm lang und durchlaufen bis zur Verpuppung sechs Larvenstadien. Ab dem 3. Stadium werden die giftigen Brennhaare entwickelt. Die Raupen leben in geselligen Verbänden und legen am Stamm oder Astgabeln Gespinstnester an. Nachts gehen die Raupen wie in einer langen Prozession auf Nahrungssuche. Der kritischste Zeitraum ist Juni bis Ende August. Die Nester bleiben auch nach dem Schlupf der Falter als festes Gebilde mit Häutungsresten und Raupenkot am Baum erhalten. So geht noch über mehrere Jahre eine Gefahr für Besucher befallener Eichen durch die darin enthaltenen Raupenhaare aus.

Gefahr für Mensch und Tier
Die Brennhaare der Raupe, die Nesselgift enthalten, dringen bei Hautkontakt in die Haut und Schleimhäute ein und führen zu allergischen Reaktionen. Es entwickelt sich starker Juckreiz und Hautentzündungen. Beim Einatmen der Härchen kommt es zu Reizungen der Atemwege, die bis zur Atemnot führen kann. Da der Eichenprozessionsspinner nicht auszurotten ist, müssen wir lernen mit ihm zu leben. Daher ist beim Aufenthalt in der Nähe von freistehenden Eichen auf Nestern des Eichenprozessionsspinners zu achten. Unmittelbare Berührungen der Raupen und Nester ist zu vermeiden. Schützen Sie empfindliche Hautbereiche wie Hals und Unterarme. Bei Kontakt mit Raupenhaaren wechseln Sie unverzüglich die Kleidung und duschen Sie sich ab, um möglich anhaftende Brennhaare abzuspülen. Die Kleidung ist unbedingt zu waschen. Gegen Juckreiz helfen Präparate, die auch bei Insektenstichen verwendet werden. Bei Auftreten starker allergischer Symptome sollte ein Arzt aufgesucht werden. Versuchen Sie nicht selbst Raupennester zu beseitigen. Dies sollte nur durch Fachleute mit entsprechender Schutzausrüstung erledigt werden. Falls Sie Nester entdecken, können Sie dies bei der Stadt Bad Kissingen im Servicemanagement unter der Telefonnummer 0971/807-3355 melden.
Die Nester des Eichenprozessionsspinners sind nicht zu verwechseln mit den Nestern der Gespinstmotten, die sich an den Triebspitzen vor allem an Pfaffenhüten oder Obstbäumen befinden.

Einsatz von Nützlingen
Die Stadt Bad Kissingen kontrolliert in dem Zeitraum Mai/Juni ihre Eichen an sensiblen Standorten wie Schwimmbad, Spielplätze und Friedhöfe. Werden Raupennester entdeckt, werden diese durch eine Baumpflegefirma entfernt. Die diesjährige Behandlung findet diese Woche in den frühen Morgenstunden statt. Dabei werden Nematoden (Fadenwürmer) ausgebracht, die in die Raupen eindringen und diese abtöten. Das Besprühen ist aber nur bis zum 3. Larvenstadium erfolgreich. Diese biologische Behandlung ist für Menschen und Umwelt ungefährlich. Es zeigt sich eine deutlich niedrigere Anzahl an Raupennestern im Vergleich zu vorangegangenen Jahren.
Auch durch das Aufhängen von Nistkästen kann die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners gebremst werden. Vögel und auch Fledermausarten vertilgen die Larven in den ersten Stadien und helfen so die Vermehrung zu verhindern.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Website der Stadt Bad Kissingen www.badkissingen.de
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